Oberfläche: 7.930 Hektar Provinz: Bozen Die wichtigsten Gipfel: Sass Rigais (3.025 m) Peitler Kofel (2.875 m) Puezspitze (2.725 m) Sassongher (2.665 m) Col de la Soné (2.634 m) Schutzgebiet: Naturpark Puez-Geisler
Die wichtigsten morphologischen Komponenten der landschaftlichen Struktur sind bestens dargestellt: breite Sockel, mächtige Schutthalden, weitläufige Hochflächen, hohe, steil aufsteigende Felswände. Diese Formen können durch Prismen und Quader stilisiert wiedergegeben werden.
Zahlreiche Schichtenabfolgen. Geologische Vielfalt innerhalb des Systems und gegenüber anderen Systemen: typische Dolomitenlandschaft als Folge von klimatischen und strukturellen Veränderungen.
Die Gruppe Puez-Geisler ist das sechste der neun Dolomiten-Systeme, die von der Unesco zum Welterbe erklärt wurden. Dieses Gebiet befindet sich ausschließlich in Südtirol. Das System ist reich an geologische Besonderheiten, die für die landschaftliche Vielfalt verantwortlich sind.
Das Unesco-Welterbesystem Puez-Geisler im nordwestlichen Teil des Welterbes Dolomiten ist relativ klein und durch den Naturpark Puez-Geisler geschützt. Es wird im Norden vom Villnösser Tal und vom Eisacktal, im Osten vom Gadertal und im Süden vom Grödental begrenzt. Das Gebiet kann in zwei große Abschnitte unterteilt werden: Im Norden beherrschen es die mächtigen Dolomit-Monolithen, ausgezackte weiße und glitzernde Kämme, die sich über die Schutthalden und sanften Bergwiesen der Aferer Geisler mit dem Peitler Kofel – ein großer, allein stehender Riffbau – und der Villnösser Geisler mit dem Sass Rigais erheben, im Süden hingegen nimmt es die mondähnliche Landschaft des Col de Puez, eine weitläufige, verkarstete Hochfläche, den Gherdenacia mit seinen Bergseen, Bergwiesen und dunklen, pyramidenförmig aufragenden Gipfeln wie den typischen Col de la Soné ein.
Aus morphologischer Sicht spiegelt die Gruppe Puez-Geisler aufgrund ihrer Beschaffenheit sehr gut die typische Struktur der Dolomitenlandschaft mit Gipfeln und Türmen und verkarsteten Hochflächen wider. Zudem finden sich auf den Felsen häufig Verformungen, die auf klimatische Veränderungen, Vergletscherungen und Hangrutschungen, die noch heute andauern, zurückzuführen sind. Die tektonische Verformung ist hingegen eher gering.
Aus geologischer Sicht ist das Unesco-Welterbe Puez Geisler wahrscheinlich das vollständigste der gesamten Dolomiten, das Einblick in die vollständige Schichtenabfolge von der Perm-Zeit bis zur Kreidezeit gibt, die typisch für die Dolomiten ist: Vulkangestein, Sedimente, Ablagerungen, Lagunen und Riffe, unterirdische Becken, Wattenmeere, sowie das Absinken der flachen Meeresböden während der Jura- und Kreide-Zeit werden vollständig aufgezeichnet. Außerdem findet man im System wichtige Ablagerungen von Ammoniten, Muscheln und Stachelhäutern.
Die Geislerspitzen werden auch “Weiße Berge” genannt.