Oberfläche: 271 Hektar Provinz: Bozen Gipfel: Weißhorn (2.317 m) Naturdenkmal: Bletterbach Schutzgebiet: Geoparc Bletterbach
Die wichtigsten morphologischen Komponenten der landschaftlichen Struktur sind bestens dargestellt: breite Sockel, mächtige Schutthalden, weitläufige Hochflächen, hohe, steil aufsteigende Felswände, Höhenunterschiede.
Zahlreiche Schichtabfolgen und Fossilien.
Der Bletterbach ist das achte der neun Dolomiten-Systeme, die von der Unesco zum Welterbe erklärt wurden. Er liegt südlich der Stadt Bozen, in Südtirol. Dieses System wurde ins Welterbe Dolomiten aufgenommen, da hier die geologische Entwicklungsgeschichte dieser Berge spektakulär veranschaulicht wird.
Der Bletterbach ist das kleinste der neun Unesco-Welterbesysteme, begrenzt vom Berg Schönrast, vom Jochgrimm und von den Dörfern Aldein und Radein. Das tief eingeschnittene Tal ist eine faszinierende, etwa 8 km lange und bis zu 400 m tiefe Schlucht, die durch den gleichnamigen Bach freigelegt wurde. Die Erhöhungen sind hier bis auf das Weißhorn nicht besonders ausgeprägt. Das gesamte Gebiet wurde durch den Geoparc Bletterbach unter Schutz gestellt.
Aus morphologischer Sicht veranschaulicht der Bletterbach das unterschiedliche Erosionsverhalten der Gesteinsschichten.
Aus geologischer Sicht ist das Unesco-Welterbe Bletterbach eine einzigartige, geologische Stätte: Seine Felsen beschreiben etwa 250 Millionen Jahre der Weltgeschichte. Die Gesteinsfarben veranschaulichen die Geschichte vom Oberperm bis zur Mitteltrias: Die grauen Gesteinsschichten zeugen von der intensiven Vulkanaktivität, der rote Sandstein und die Lehmschichten von der Überflutung und vom darauf folgenden Rückzug des Tropenmeeres.
Durch das reichliche Fossilienvorkommen der damals dort vorkommenden Reptilien, Ammoniten, Amphibien und Pflanzen gilt der Bletterbach als einer der weltweit wichtigsten Zeugen der Perm-Zeit.
Den Bletterbach kann man auf einem geologischen Lehrweg besichtigen, auf dem 16 Schautafeln errichtet wurden, die die Geheimnisse der Schlucht lüften.