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Daten und Fakten
Oberfläche:
141.903 Hektar

Provinzen:
Belluno
Trient
Bozen
Pordenone
Udine

Sprachen:
italienisch
deutsch
ladinisch
friaulisch						
Besuchen Sie die Dolomiten

Die Entstehung der Dolomiten

Von der Ebene zur Gebirgskette

Einst gab es die Dolomiten nicht. Vor vielen Millionen Jahren waren sie eine weite und unendliche Ebene, die sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem tropischen Meer mit zahlreichen Atollen und Vulkanen entwickelte, die heranwuchsen, bis die gesamte Fläche in den Ozean abtauchte. Erst als der afrikanische Kontinent langsam gegen Europa driftete, wurden mächtige Berge angehoben: die Dolomiten.

Beispiel von Gesteinsschichten in den Friauler Dolomiten: der Campanile di Val Montanaia | Autor: Turismo FVG - Mario Verin Drei Prozesse haben zur Entstehung der Dolomiten geführt: die Lithogenese, die Umwandlung der Sedimente in Gesteine, die Orogenese, die Anhebung der Berge aus dem Meer, und die Morphogenese, die Formung dieser Berge durch Verwitterungsprozesse. Diese Entstehungsgeschichte wird vom Dolomitgestein erzählt: Jede Gesteinsschicht der Dolomiten entspricht nämlich einem bestimmten Zeitalter.

Die geologische Geschichte der Dolomiten beginnt vor etwa 280 Millionen Jahren, als im Zeitalter des Perm eine Bergkette am Rande eines ozeanischen Golfes abzusinken begann: Das Dolomitengebiet wurde somit ein großes warmes Meeresbecken. Große Sedimentmengen häuften sich an, und die intensive vulkanische Tätigkeit führte zur Ablagerung großer Mengen an Porphyrgestein. Vor etwa 240 Millionen Jahren begannen zahlreiche Mikro- und Makroorganismen, die zum Überleben Licht brauchen, mit dem Bau von Riffen, Atollen und kleinen Inseln, dessen Geschichte von den Dolomiten, dem weltweit einzigen fossilen Archipel, veranschaulicht wird.
Diese Periode war zudem von einem weiteren wichtigen Phänomen geprägt, das auf die Geschichte der Dolomiten Einfluss hatte: dem Vulkanismus. Für eine lange Zeit betrafen gewaltige Vulkanausbruche das Gebiet, sodass Lava und sonstiges vulkanisches Material die bestehenden Riffe teilweise begruben und veränderten. Im Ladin vor 236 Millionen Jahren endete die vulkanische Tätigkeit. Durch die Kraft der Erosion wurde das Vulkangestein im Meer abgelagert und die Organismen bauten neue Korallenriffe: So bildete sich eine weitläufige Küstenebene.

Im Nor-Zeitalter vor rund 228 Millionen Jahren sank die Dolomitenregion wieder ins Meer ab und ermöglichte somit die Ablagerung von Kalkgesteinen. In dieser Zeit siedelten sich die ersten Dinosaurier auf dieser Ebene an, wie erst kürzlich entdeckte Abdrücke in den Gesteinen belegen. Vor ca. 210 bis 190 Millionen Jahren, zwischen dem Trias und dem Unteren Jura, sank die Erdkruste neuerlich und wieder lagerten sich Kalkgesteine im Meer ab. Später, zwischen Oberem Jura und Kreidezeit, also vor 170 bis 65 Millionen Jahren, wurden mächtige feine Kalkstein- und Mergelschichten (Sedimentgestein aus Ton und Kalziumcarbonat) abgelagert.

Am Ende der Kreidezeit kamen diese Sedimentgesteine aufgrund des Aufeinandertreffens der europäischen und afrikanischen Platte ans Land und bildeten eine Gebirgskette. In dieser Zeit gab es auf der Erde intensive tektonische Bewegungen, nicht jedoch in den Dolomiten. Daran erkennt man wiederum, wie einzigartig und besonders diese Berge sind.

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